Rehasport Zielgruppen und Kursangebote

Für wen ist Rehasport geeignet?

Rehasport Zielgruppen sind Patienten mit Beeinträchtigung von körperlichen Funktionen. Rehasport Teilnehmer haben häufig Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat wie Gelenk-, Bandscheiben- oder Rückenbeschwerden. Rehasportler sind auch Patienten, die eine schwere Krankheit (z.B. Krebs / Schlaganfall) hinter sich haben, an Diabetes oder Herzproblemen leiden. Nach Geschlecht, Alter sowie Diagnose werden Patienten einer Gruppe zugeordnet. Das primäre Ziel aller Rehasportgruppen ist, die Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern bzw. wiederherzustellen. Wichtig: Rehasport ist nicht mit Physiotherapie oder Funktionstraining gleichzusetzen! (Vgl. auch Unterschied Rehasport und Funktionstraining)

 

Rehasport Gruppentraining – Zielgruppen & Kursangebote

Rehasport Anbieter haben an ihren Standorten meist spezialisierte Rehasport Angebote. Das bedeutet für Rehasportler, dass eine Einrichtung ggf. nicht die gewünschte Gruppe anbietet. Der häufigste Fall: Rehasport im Trockenen vs. Rehasport im Wasser. Deshalb müssen sich Rehasportler genau informieren, welche Rehasportgruppen gemeldet sind bzw. welche Kurse am Standort angeboten werden.

Spezialisierte Rehasportkurse für unterschiedliche Rehasport Zielgruppen - hier im Freien

Diese Gruppen werden i.d.R. angeboten:

Rehasport Gymnastikgruppen

Rehasport in Gymnastikgruppen beansprucht gewöhnlich alle Körperbereiche. Viele Patienten leiden unter Knie-, Hüft- oder Schulterproblemen. Des Weiteren haben einige Bluthochdruck, Arthrose oder kämpfen sich nach einem Schlaganfall wieder ins Leben zurück. Häufig kommen dabei Medizinbälle, Gymnastikreifen, Fitbänder oder kleine Kurzhanteln zum Einsatz. Es gibt aber auch spezialisierte Bereiche zur Stabilisierung bzw. Kräftigung wie:

  • Wirbelsäulengymnastik
  • Muskel- und Gelenkgymnastik
  • Beckenbodengymnastik
  • Wassergymnastik

 

Wassergymnastikgruppen: Rehasport im Wasser

Rehasport im Wasser ist sehr beliebt, weil sich das Gruppentraining vermeintlich leichter ausüben lässt. Dennoch ist es für viele Rehasport Anbieter nicht einfach, ein Wasserbecken mit richtiger Größe anzubieten. Deshalb findet Rehasport im Wasser häufig in (öffentlichen) Schwimmbädern statt. Diese werden von externen Anbietern angemietet oder vom Standort selbst angeboten.

 

Herzsport: Rehasport für Herzsportgruppen

Rehasport Herzsportgruppen spielen eine wichtige Rolle im Rehabilitationssport. So gehören sie zu den Gruppen mit den höchsten Teilnehmerzahlen. Anders, als die gewöhnliche Anzahl von max. 15 TN, dürfen hierbei 20 TN trainieren. Auch der betreuende Arzt sollte bei jeder Einheit vor Ort anwesend sein. Aber Ärzten entstanden dadurch zeitliche Probleme. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herzkreislauferkrankungen e. V. (DGPR) ein neues Konzept erarbeitet. Ein Arzt muss nur noch bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Ereignisrisiko zwingend präsent sein. Ansonsten entscheiden, nach Rücksprache, die Übungsleiter selbst. In diesem Zusammenhang findet auch häufig Rehasport für Diabetiker statt.

 

Krebssport: Rehasport nach Krebserkrankung

Wer erfolgreich eine Krebserkrankung überstanden hat, kann Rehasport als Rehabilitationsleistung verordnet bekommen. Dieser wird meist in spezialisierten Sportgruppen oder in Selbsthilfegruppen ausgeübt. Das primäre Ziel ist ein positiver Einfluss auf die persönliche Lebensqualität durch Bewegung. Weitere Ziele sind:

  • Stärkung des Wohlbefindens sowie der Gesundheit
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Stabilisierung bzw. Normalisierung der täglichen Bewegungsabläufe

Krebspatienten haben vermehrt Chancen auf eine Rehasport Folgeverordnung. Alternativ kommen auch Prävention bzw. Präventionsempfehlungen zum Tragen. Diese wird durch das Formular 36 – Empfehlung zur verhaltensbezogenen Primärprävention gem. §20 Abs. 5 SGB V – verordnet. In diesem Fall muss der Patient einen Eigenanteil beisteuern. Zudem kommen Krankengymnastik sowie Physiotherapie nach einer Krebserkrankung in Frage.

 

Lungensport – Rehasport bei Lungenerkrankungen

Gewöhnlich verordnen Hausärzte sowie Lungenfachärzte den Patienten Lungensport. Ziele sind z.B. die Atemmuskelkraft zu verbessern, Steigerung der Körperbelastbarkeit oder Atemnot zu reduzieren. Ein spezialisiertes Angebot dieser Rehasportgruppe ist das Erlernen von „richtig Treppensteigen“. Nicht nur die Atmung kann dadurch verbessert, sondern auch Unfälle oder Stürze minimiert werden. Klassische Zielgruppen für Rehasport Lungensport sind:

  • Asthma Patienten
  • Patienten mit chronischer Bronchitis sowie Lungenerkrankung
  • Patienten mit COPD und respiratorischer Globalinsuffizienz
  • Menschen mit ausgeweiteten Bronchien (durch Bronchiektasen)
  • Patienten mit Lungenfibrose

Anders als die gewöhnlichen 45 Minuten, umfassen Lungensporteinheiten meist 60 – 90 Minuten. Ansonsten gelten die gleichen Bedingungen gemäß dem Formular 56. Des Weiteren kann es zu Ausschlusskriterien kommen. Gründe sind z.B. zu starkes Übergewicht, dekompensierte Herzinfluenz oder Sauerstoffsättigung (SaO2) Belastbarkeit unter < 25 Watt bzw. > 90 % (ggf. unter O2-Gabe). Detaillierte Informationen können Sie bei Ihrem Arzt, Ihrem Rehasport Anbieter oder bei Lungensport in Deutschland e. V. erfragen.

 

Kindersport: Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren

Rehasport für Kinder gilt bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres. Im Normalfall ist die Zielgruppe 6 bis 14 Jahre alt, wobei das Höchstalter bindend ist. Zudem umfassen die Gruppen maximal 10 Teilnehmer. Rehasport für Kinder richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche mit

  • orthopädischen Einschränkungen wie Rückenschmerzen oder Körperhaltung
  • kognitiven Einschränkungen wie Konzentrationsprobleme oder Gedächtnisschwierigkeiten
  • motorischen Problemen wie Beweglichkeit oder Koordination
  • starkem Übergewicht bzw. Adipositas (Fettleibigkeit)
  • hohem Bewegungsmangel bzw. Problemen bei Beweglichkeit oder Koordination
  • vermindertem Selbstbewusstsein aufgrund körperlicher Einschränkungen

Auch hier ist das zentrale sowie primäre Ziel die Entwicklung eines Gesundheitsbewusstseins. Durch Bewegungserfahrung mit passenden Übungen, soll ein gesunder sowie eigenverantwortlicher Lebensstil herbeigeführt werden. Beliebte Trainingsmethoden sind dabei Bewegungsspiele, Wahrnehmungsübungen oder Mobilisationsübungen. In vielen Fällen kooperieren Rehasport Anbieter dabei mit Sportvereinen oder Schulen. Damit können Anfahrtswege oder Fehlzeiten in der Schule vermieden werden.

 

Weitere spezialisierte Angebote und Kurse

Der Rehasport entwickelt sich seit Jahren weiter. Deshalb gibt es immer mehr spezialisierte Rehasport Angebote für viele Patienten bzw. Indikationen. In Zeiten von Corona war man, z.B. im Rehasport Marketing, auch mit der Einführung von Tele-/Online Rehasport innovativ. Weitere Rehasport Angebote bzw. Kurse gibt es für:

  • Innere Medizin
  • Orthopädie
  • Neurologie
  • Psychiatrie
  • Sensorik
  • Senioren
  • Geistige Behinderung
  • Alten- und Pflegeheime sowie Demenzgruppen

 

Hinweis
Die Informationen stammen aus eigenen Erfahrungen sowie öffentlichen Beschreibungen von zuständigen Verbänden bzw. Institutionen. Lloretparty.de informiert die User lediglich – wie auch hier zum Thema Rehasport Zielgruppen und spezialisierte Kurse & Angebote. Für weitere Antworten auf offene Fragen empfehlen wir unsere große Rubrik – Rehasport FAQ.