Voraussetzungen Rehasport Anbieter
Um Rehasport anbieten bzw. abrechnen zu dürfen, muss man die Vorgaben der Rahmenvereinbarung einhalten. Dazu zählen zu erfüllende Punkte des Anerkennungsverfahrens sowie eine finale Zertifizierung durch ein Zertifikat. Danach ist man offiziell Rehasport Anbieter bzw. Leistungserbringer von Rehabilitationssport und darf mit den Krankenkassen abrechnen.
Anerkennungsverfahren
Sportliche Einrichtungen, die sich überlegen, Rehasport anbieten zu wollen, erhalten oftmals ein Erstgespräch bzw. eine Beratung. Diese erfolgt über zuständige Behindertensportverbände, Rehasportvereine oder gewerbliche Dienstleister für Rehasportberatung. Die wichtigsten Vorgaben im Anerkennungsverfahren sind:
- Ein von der ARGE vergebenes Institutionskennzeichen (IK-Nummer)
- Vereins- oder Verbandsmitgliedschaft im DBS bzw. zugehörigen Behindertensportverband
- Angaben zu den Rehasport Kursen sowie Zielgruppen
- Räumlichkeiten für Teilnehmer (max. 15-20 TN & 5 m² Trainingsfläche pro Rehasportler)
- Alle Rehasportler müssen versichert sein
- Eine qualifizierte Übungsleitung mit gültiger B-Lizenz Rehabilitationssport
- Ein kooperierender Arzt, der für Rückfragen sowie Beratung zur Verfügung steht
- Keine verpflichtende Mitgliedschaft oder zusätzliche Kosten für Rehasportler (nur freiwillig)
Sind diese Grundlagen erfüllt, müssen Sie noch die Formblätter Beratungsprotokoll / Beratungsleitfaden, AN, AP, E sowie UL ausfüllen und einreichen.
Zertifizierung

Quelle DBS
Die Zertifizierung schließt die Prüfung sowie Bewilligung aller Vorgaben bzw. Dokumente ab. Primär geht es bei einer Zertifizierung um Rehasport Gruppen, welche eine eigene Nummer erhalten. Dies spielt auch beim Thema „Rehasport Anbieter wechseln“ eine wichtige Rolle. Im Anschluss erhalten Rehasport Einrichtungen ihr(e) Zertifikat(e). Viele wichtige bzw. offene Fragen dazu, beantworten Ihnen auch die FAQ der BAR. Stand 2020 gibt es 17 Behindertensportverbände, die sich um die Zertifizierung Ihrer Rehasport Angebote bzw. Gruppen kümmern.
Rehasport anbieten ohne Vereinsanschluss
Rehasport anbieten ohne Verein bzw. Vereinsmitgliedschaft in einem anerkannten Rehasportverein ist möglich. Allgemein haben Sie folgende Möglichkeiten, wenn Sie Rehasport selbst anbieten möchten:
- Selbstständig als Übungsleitung mit Mitgliedschaft im DBS bzw. Landesfachverband
Dann benötigen Sie z.B. die Anmietung von entsprechenden Räumlichkeiten - Als Therapiepraxis mit eigener IK-Nummer, wenn Sie über qualifiziertes Personal verfügen
- Als Einrichtung selbst Mitglied in einem Fachverband werden
- Selbst einen eigenen Rehasportverein gründen…
Die Suche nach Rehasport ohne Verein gibt es nur, weil der Mythos verbreitet wurde, dass man Rehasport nur im Verein ausüben bzw. anbieten darf. Doch diese Aussage ist falsch und nicht aktuell. Dies ist daran erkennbar, dass z.B. ein Großteil von Rehasport Angeboten in Fitnessstudios stattfinden, in Therapiepraxen, Schwimmbädern oder angemieteten Räumen. Nur wenige Rehasportgruppen trainieren in klassischen Hallen bzw. auf Plätzen von klassischen (Sport-)Vereinen.
Vielmehr haben manche Rehasportvereine ein Schlupfloch genutzt, um mit Krankenkassen abrechnen zu können, ohne selbst irgendeine Art von Rehasport Gruppentraining anzubieten. Vielmehr ist man spezialisiert darauf, die Abrechnung zu übernehmen und (als Dienstleister) die Provision zu kassieren. Deshalb müssen Rehasport Anbieter nicht in einem Rehasportverein Mitglied sein, sondern haben mehrere Möglichkeiten für Ihre Angebote.
Rehasport abrechnen
Rehasport abrechnen kann in erster Form nur die Rehasport Übungsleitung, welche ein Gruppentraining leitet sowie dokumentiert. Eine Ausnahme sind Rehasportler, die freiwillig und ohne Verordnung teilnehmen (möchten). Die Einnahmen bzw. Vergütungssätze für Rehasport sind von den jeweiligen Behindertensportverbänden vorgegeben und können sich jährlich ändern. Mehr erfahren Sie in der Rubrik Rehasport Abrechnung und Vergütungssätze 2022.
Info: Wir informieren zu gesundheitlichen Themen wie Rehasport Definition, Rehasport Einnahmen, Rehasport-FAQ, Funktionstraining oder Präventionssport. Diese Informationen stammen aus eigenen Erfahrungen sowie öffentlich bereitgestellten Dokumenten. Bei spezialisierten Fragen, wenden Sie sich bitte an Ihre zuständigen Institutionen, Verbände, Ärzte oder Kooperationspartner.